Die Hamburger Kraus veröffentlichen gleich mehrere Videos zur kontroversen zweiten Single aus dem kommenden Album!
Nach der mitreißenden Vorab-Single „Mein Licht“, aus ihrem im April erscheinenden Zweitwerk „Deine Angstzustände lügen“ veröffentlichen die Hamburger Kraus heute am 18.12. eine Weihnachts-Single, die handstreichartig in die Wunde fasst und die Leichen aus dem Keller hervorholt, über die wir uns selbst belügen.
„Erschlagt die Armen“ ist ein Trigger.
„Erschlagt die Armen“ ist eine Affektmaschine:
Hass oder Empathie, entscheiden wir uns.
Die japanische Performance- und Videokünstlerin Lea Nagano hat ein Doppelvideo dazu entworfen: Die helle Welt des Lifestyle und die dunkle der Gewalt – und ihre implizite Umkehrung. Und damit ebenso ambivalent, wie der Song uns zwischen Rock- und Elektro, Walzer und Queen-Chören hin und her wirft.
„Erschlagt die Armen“ ist Kunst. Kunst, die uns alle konfrontiert – mit den Widersprüchen in uns selbst und unserer Gesellschaft. Kunst, die somit auch polarisiert – und sogar zu Kontroversen führen kann. Einen Teaser, den Kraus am am 16.12. bei Facebook posteten und der den zynisch-satirischen Text des Songs enthielt, wurde von dem sozialen Netzwerk gesperrt, da es die Intention der Künstler nicht erkannte und offenbar einen gewaltverherrlichenden Inhalt vermutete, wie die Band in diesem Post dazu erklärt. Dabei verbirgt sich genau die gegenteilige Botschaft dahinter: Durch die Überzeichnung wird Kritik an den bestehenden Missständen geübt. In der stets vom Deckmantel der scheinheiligen Nächstenliebe beseelten Weihnachtszeit wollen Kraus einen Appell in die Welt setzen, um der alltäglichen Gewalt Einhalt zu gebieten – zugleich den kritischen Hörer*innen aber auch die Möglichkeit geben, sich selbst Gedanken zu machen. Wenn ihr etwas zu den konkreten Intentionen erfahren möchtet, die die Hamburger beim Text zu „Erschlagt die Armen“ im Sinn hatten, findet ihr eine ausführliche Erläuterung dazu im Info-Teil am Ende dieses Newsletters. Es ist vollkommen euch überlassen, ob ihr euren Leser*innen diese Erklärungen mitliefern möchtet – oder es vorzieht, dass sie den Song und dessen audiovisuelle Umsetzung in den Videos unbeeinflusst auf sich wirken lassen, um zu einem eigenständigen Urteil zu gelangen.
Kraus:
Deine Angstzustände lügen
VÖ: April 2021
Freibank
Homepage | Facebook | Instagram