Fortuna Ehrenfeld kündigt mit „Zuweitwegmädchen“ sein Album „Hey Sexy“ an

Das ist: Radio vom 1. August 2017
Fortuna Ehrenfeld kündigt mit „Zuweitwegmädchen“ sein Album „Hey Sexy“ an

Hinter Fortuna Ehrenfeld steckt der Kölner Multiinstrumentalist und Tausendsassa Martin Bechler, der nicht nur außerordentliches kompositorisches Talent mitbringt, sondern auch einer der eindrucksvollsten deutschen Texter ist, der in letzter Zeit von sich Reden machte. Sein zweites Album “Hey Sexy“ erscheint am 18. August 2017 bei Grand Hotel van Cleef. Fortuna Ehrenfeld spielt Popmusik für Erwachsene, die im schönsten Sinne verrückt ist.
Am gleichen Tag tritt die Band übrigens bei “15 Jahre Grand Hotel van Cleef“ vor über 10.000 Gästen in Hamburg auf. Eine Tour folgt im Herbst des Jahres.

„Eine überlebenswichtige Platte, vor allem wenn man aus einer Region wie Köln kommt. Die lakonische Stimme erinnert an Wum, den Hund vom großen Preis, was toll ist. Atmosphärisch, wie eine gute, leider nie gesendete Derrick Folge.
Lustig, kluge und herzergreifende Fuck-You-Mugge.“
– Olli Schulz

„Cool und eigenwillig“ – Gisbert zu Knyphausen

„Die besten durchgeknallten Texte seit … eh … ja, seit wann eigentlich?“- Marcus Wiebusch

Live:
18.08. 15 Jahre Grand Hotel van Cleef
26.08. Kulturnacht Osnabrück 26.August 2017
06.09. Stuttgart, Goldmark’s
07.09. Köln, Artheater
08.09. Bremen, Tower Musikclub
09.09. Essen, Zeche Carl
12.09. Hamburgs Theaterschiff DAS SCHIFF
14.09. Berlin, Bi Nuu Café
28.09. A-Wien, Waves Vienna
13.10. Haldern Pop Bar

Ein Gespräch mit dem Künstler:
Du hast „Hey Sexy“ größtenteils selbst produziert und spielst die meisten Instrumente darauf. „Multiinstrumentalist“ liest man immer wieder. Bist du Kontrollfreak, der keine anderen Musiker zulässt?
Martin Bechler: „Ich habe “Hey Sexy” zusammen mit René Tinner produziert (Lou Reed, CAN, Trio). Der steht auf das Zeug und hängt mit mir ab. Ich bin ein Kontrollfreak, meine Arbeitszeiten sind absurd, das wäre anderen Musikern nicht zuzumuten. Ich nehme Musik auf, wenn ich Lust dazu habe und dann will ich nicht auf andere warten müssen, sondern machen. Also spiel ich es selber und dann ist es fertig. Mir ist musikalische Perfektion ein Gräuel. Es ist wichtig, dass alles immer ein wenig armselig und scheiße ist. Das funktioniert am besten, wenn ich es selber mache.“

„Hey Sexy“ ist erst dein zweites Album als Fortuna Ehrenfeld. Mit Mitte 40 bist du allerdings nicht mehr der ganz Jüngste. Was hast du vorher gemacht?
Martin Bechler: „Ich hab mit 23 meine Firma tonproduktion.com gegründet, die ich immer mehr als eine Art kreativen Raum gesehen habe, denn als einen reinen Studiobetrieb. In diesem Raum spacken wir uns seit vielen Jahren Projekte unterschiedlichster Genres zusammen und dieses Mal ist “Fortuna Ehrenfeld” dabei herausgekommen. Es gab diesen Pool an Songs und irgendwann war klar, dass ich das selber machen muss.“

Martin, auf deinem Album spielen Klavier und Orgel die Hauptrolle. Was hast du gegen Gitarren?
Martin Bechler: „Ich habe nichts gegen Gitarren ich habe was gegen Gitarristen (lacht).“
Immer wieder wird über deine Texte gesprochen. Ganz zurecht. Immer wieder hast du Worte in deinem Vokabular, die man selten oder nie von anderen Sängern gehört hat. Da denkt man zum Beispiel an Zeilen wie „Ich war der Zahnarzt von Darth Vader / Ich hatte immer gut zu tun“. Wie schreibst du deine Texte?
Martin Bechler: „Mit einem Stift und einem Blatt Papier. Ich mag Kugelschreiber, die Dinger machen mich geil. Ich spiele den ganzen Tag Tetris mit Worten im Kopf, dieser Vorgang passiert 24/7 ganz automatisch. Ich kann’s nicht ändern. Ich lass’ Worte und deren Zusammenhänge kollidieren und bau sie neu zusammen. Daraus entstehen zwangsläufig Bilder. Die zu betrachten macht große Freude, wenn sie mir gefallen schreibe ich sie auf.“

Olli Schulz hat bei Fest & Flauschig, dem wohl größten Podcast Deutschlands, schon mehrfach deine Musik aber vor allem auch deine Texte gelobt. Habt ihr euch schon kennengelernt? Wie ist das, so einen prominenten Fan zu haben, der sich öffentlich stark für einen macht?
Martin Bechler: „Ich bin froh wenn die Sachen auf solchen Kanälen verbreitet werden. Wir haben telefoniert und er hat eine kleine Gastrolle auf der Platte übernommen, das fand ich sehr cool. Ich unterscheide nicht zwischen Prominenten und Nicht-Prominenten, nur zwischen aufrichtigen Spackos und Arschlöchern.“

Wie bist du eigentlich bei Grand Hotel van Cleef gelandet?
Martin Bechler: „Ich habe denen mein Zeug geschickt und hatte die Hoffnung, sie würden mich in die Konzertagentur aufnehmen. Aus den Gesprächen wurden mehr Gespräche und ein abartiges Besäufnis. “Hey Sexy“ ist das Ergebnis.“

Wer sind deine musikalischen Einflüße für „Hey Sexy”?
Martin Bechler: „Me, myself and Ehrenfeld.“

Sieht man deine Liveshows, Stichwort Federboa und Bierdusche, könnte man meinen du seist ein ziemlicher Kauz. Ist das eine Bühnen-Persona oder bist du immer so ein impulsiver Mensch?
Martin Bechler: „Die Boa ist mir zugelaufen und ich bring es nicht übers Herz, sie wegzuschicken. Wir haben sie schon mal an der Raste angebunden, aber sie kommt immer wieder zurück. Bierdusche? Kann mich nicht dran erinnern, muss wohl gut gewesen sein…“


Fortuna Ehrenfeld:
Hey Sexy
17.08.2017
Grand Hotel van Cleef / Indigo
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