Grossstadtgeflüster verlassen die „Fickt-Euch-Allee“ und cruisen nun mit ihrem Rollator durch Berlin
Grossstadtgeflüster sind wieder mal ungefragt zurück. Keiner will den ungünstig gealterten berufjugendlichen Dödels von GSGF dabei zugucken, wie sie so tun, als würden sie nicht total dämlich aussehen, wenn sie auf ihren Skateboards unter ihren Baseballkappen versteckt dahin siechen. Eigentlich riechen sie schon nach Verwesung, tun aber so, als wäre es der Schweiß harter Arbeit an ihrer Episode 2, die im August oder so erscheinen wird. Und da es ja ohnehin jeden Tag vorbei sein kann, haben sie sich entschieden schon mal einen rauszuhauen. „Ich Rollator mit meim Besten“ ist die Antwort auf die Frage: „Bist du nicht viel zu alt für den Scheiß?“…“Ja, man…bin ich!“ Hier geht’s zum Clip!
Also, die Band die keine Angst vor Altersarmut hat, da sie eh schon alt und arm sind, lassen sich nicht lumpen und haben geballte Selbstreflexion auf ’n dicken Beat ins Gesicht geballert. Batz, batz bis der Katheter platzt. Sie haben nicht nur Rücken und Knie, sondern immer noch Bock.
Tragisch genug…
Doch nun also noch ein paar Fakten…
Grossstadtgeflüster ist ein Band. Mehr als 11 Jahre Bandgeschichte, viele viele hundert Konzerte, jedes Festival kaputt gespielt, und Jen, Raphael und Chriz sind immer noch gut befreundet. Ein gutes Zeichen dafür, dass diese Chaostruppe einiges sehr richtig macht. Geliebt für schweiß-geladene Shows mit erstaunlich viel Gepoge im Publikum, und das obwohl sich gerade keine einzige Gitarre auf der Bühne befindet. Die Frau am Mikrofon und die Männer spielen Instrumente…
Irgendjemand muss Klischees ja auch bedienen, damit sie sich durchsetzen. Der Sound von GSGF klingt wüst und hungrig, ist elektronisch, knallt durch Sicherungen und Boxen, er ist anstrengend und jederzeit bereit für einen Abstecher nach irgendwo, Hauptsache dahin, wo man noch nicht war…
Mit der Veröffentlichung der Single „Fickt-Euch-Allee“ wurde die Welt von GSGF nochmal gehörig auf den Kopf gestellt wurde. Wer rechnet schon damit, dass eine so wüste Generalbeschimpfung aller anderen auf so viel Gegenliebe stößt. Was hier passierte, war der klassische „Hype“: Millionen Klicks, sich überschlagende Kommentare, Airplaycharts, eine ausverkaufte Tour und in der Rubrik „Song des Jahres“, überall hohe Platzierungen in den Jahresabschlusscharts, sowohl auf Redaktions-, als auch auf Leser-/Hörerseite,(z.B. FM4-Hörer-Jahrescharts Platz 5). Über mehrere Wochen war die Band unter den Top 3 der Spotifiy Viral-Charts, der Musikexpress listete den Song unter den 9 größten Viralhits 2015.
Vom Feuilleton bis zur Klatschspalte konnten sich auf einmal alle auf die drei Berliner einigen, die wahrscheinlich immer noch nicht so richtig wissen, wie ihnen geschieht und was jetzt eigentlich so anders sein soll als bei den ersten vier Platten. Und sicherlich erleben GSGF gerade ein Abenteuer und einen zweiten Frühling, aber wer sie kennt, weiß, dass sie nicht damit anfangen werden, irgendein vermeintliches Rezept zu finden und aufzukochen, sondern weiter dafür stehen, unberechenbar und überraschend, frei und neugierig zu sein und zu bleiben.
GSGF live:
04.06. Lüneburg – Lunatic Festival
22.06. Kiel – Kieler Woche
23.06. Scheeßel – Hurricane
24.06. Lingen – Abifestival
01.07. Mainz – AsTA Sommerfest 2016
08.07. Reutlingen – Kurt Festival
16.07. Homberg – Burgbergfestival
23.07. München – Oben ohne Festival
24.07. Nordholz – Deichbrand
29.07. Altheim – Altheim Open Air
30.07. Dortmund – Juicy Beats
12.08. Eschwege – Open Flair
13.08. Kreuzlingen – (CH) Kultling Festival
20.08. Ahaus – MammaMia Festival
26.08. Übersee – Chiemsee Summer
27.08. Appenzell (CH) – Clanx Festival
03.09. Berlin – Deutschpoeten
Grossstadtgeflüster:
Episode 2
16.09.2016
BMG Rights
Homepage | Facebook