Happy Releaseday! Portmonee feiern ihr neues Album mit Livestream auf YouTube ++ Album „Gesichter ohne Menschen“ ab heute erhältlich ++

Das ist: Online & Presse & Radio vom 14. März 2022

was für ein Datum: 22.02.2022 – perfekt für die Geburt des zweiten Albums „Gesichter Ohne Menschen“ der Berliner Indie-Band Portmonee.

Und das zelebriert die Berliner Indie-Band gebührend! Auf Grund der anhaltenden Corona Pandemie musste das geplante Release-Konzert abgesagt werden. Stattdessen gibt es am Freitag, 25.02.2022 um 20 Uhr einen Livestream auf dem Youtube Kanal der Band. Neben einem eigenen Auftritt, sind mit Kapa Tult und Venice Society zwei weitere großartige Bands beim GOM Fest mit von der Partie.

Wer Portmonee bereits live sehen konnte, weiß: ihre Konzerte sind ein Erlebnis! Die Klassenbesten der Indie-Schule The Hunna haben Portmonee wiederholt als Support eingeladen, zuletzt auf ihre gesamte Europa Tour. Auch The Magic GangFar Caspian und Hi! Spencer ließen Portmonee ihre Shows eröffnen. Also lasst euch den Livestream nicht entgehen, um etwas von der unvergleichbaren Energie abzubekommen.

Über „Gesichter ohne Menschen“:

„Gesichter ohne Menschen“ hat scharfe Konturen, eine krause Stirn, darunter wache Augen und manchmal heben sich die Mundwinkel. Wir können 5000 Gesichter* identifizieren, die flüchtig durch die Timelines der Nation fliegen und es macht den Anschein als würden wir uns kennen, tun wir aber nicht.

Die passenden Menschen zu den Gesichtern wohnen nicht in flauschigen Onlineräumen, sondern in winzigen urbanen Wohneinheiten oder in streng umzäunten Wohnfestungen der upper middle class in den Vorstädten.

So oder so verpassen wir uns unserem kleinen Deutschland, gelangweilt von zu viel Entertainment und deprimiert vom täglichen digitalen Abgleich mit den anderen Gesichtern. Es scheinen Perfekte Menschen zu sein, diese Gesichter, schaut man sich nur die vielen Liebeserklärungen samt automatisiert ästhetischer Fotos dieser Parvenüs in den Online Galerien an sich selbst an. Ein binäres Paradies, du bist geil oder nicht, ist doch ganz einfach. Und bist du es nicht, bekommst du zum Trost dein personalisiertes Trauma, für dich allein, Major Depression.

Aber es wäre zu leicht, das musikalisch und inhaltlich zu beschreiben und theatralisch in den eigenen Tränen herumzuwaten. Deshalb findet in Gesichter ohne Menschen ein Plädoyer für das Hässliche und ein Empowerment für alle Zurückgelassenen statt, die Instrumentals strahlen vor Angst und Wut, scheinbar glücklich wird das Tragische sublimiert.

Denn wie es keine Einzeltäter gibt, gibt es auch keine Einzelopfer und das wird betont, du bist nicht allein und diese Gegenwart hat Risse. Perfekte Menschen gibt es nicht und Selbstoptimierung ist ein Reflex aus Angst vor dem eigenen Verfall, also auch tragisch.

Auch die kleinstädtische Idylle und ihre Verkommenheit speisen sich aus einer Angst vor der Andersartigkeit und Niedergang. German Angst. Manche schreien und zerschlagen vor Groll den Fliesentisch, andere wickeln sich hermetisch in Folie ein und vegetieren dort mutlos vor sich hin. So sind wir vielleicht nicht gleich, aber laufen parallel ohne es zu wissen, Hand in Hand mit der eigenen Angst. Deshalb ist der Auftrag eindeutig: Lass sie los die Angst, die bad feelings, die dunklen Geräusche im Kopf. Und wenn es nicht funktioniert, ist es auch okay. Vielleicht morgen, vielleicht nie. Ist okay. Es geht um den Versuch, wir müssen es versuchen.

In „Gesichter ohne Menschen“ werden diese Facetten des inneren Ichs exploriert. Es wird teils halb sediert mit nicht viel mehr als einem schlurfenden Basslauf, teils dadaistisch simplifiziert und mal explosiv-erleuchtet mit Orgeln und Gitarren versucht, das zu finden, was hinter unseren Visagen stattfindet. Genau das macht GoM aus und die Utopie von der Überwindung der eigenen Angst.