Helgen laden mit neuer Single „Lass uns Feinde sein“ zur Herbsttour ein!

Das ist: Online & Presse & Radio vom 21. Oktober 2016
Helgen laden mit neuer Single „Lass uns Feinde sein“ zur Herbsttour ein!

wir machen nun kurz Pause und lassen derweil Rasmus Engler (Herrenmagazin) zu Wort kommen:

„Ein Glück, dass ich noch steh’“. Alt und grau und von allem, was sich neu nennt, bis ins Mark angeödet, so sitzt man also da und vergammelt im Elfenbeinturm der eigenen Ignoranz. Hätte nicht vor einiger Zeit der allesmitbekommende Gitarrist meiner kleinen Band, nennen wir ihn mal König Wilhelmsburg, mit gelinder Begeisterung von dieser jungen Band aus der Stadt, wo wir wohnen, berichtet: mir wäre etwas entgangen.

Helgen nennt sich die Band also. Keine Farbe, keine Steine, keine Waffe o.s.ä. als Bandname: Helge, Timon und Niklas betrachten das popkulturelle Treiben offenbar aus einer gewissen Distanz. Beim ersten gemeinsamen Konzert mussten wir uns begeistert zeigen vom unprätentiösen Auftreten der Musikanten: die wollten zwar was, aber eben nicht mit verbissenem Gesicht und übertriebener (und also lächerlicher) Beflissenheit und Selbstüberhöhung den Blick nur nach oben wenden. Trotz beneidenswerter musikalischer Fähigkeiten präsentiert die Band auf der Bühne zuvörderst eine wirklich mitreißende Spielfreude; aufwendig vorformulierte Ansagen mit eingebauter Schielung auf größtmögliche Wirkung bleiben gänzlich aus.

Mit „Mauer aus Papier“ erscheint nun die erste Kleinschallplatte. Eine kleine Schallplatte, die eben zuerst nur das ist: Sieben Zoll Musik, ein tonträgerisches Lebenszeichen einer Band, die sich zwar durchaus ernst nimmt, aber keine Staatstheorie in die Menge wirft oder sich in pennälerhafter Todessehnsucht wälzt. Vielmehr heißt es pragmatisch: „Ich will, dass Leute sagen, wenn sie mich scheisse finden.“

Derart unmittelbare Sätze werden begleitet von einer hochkompetenten Popmusik, die sich niemals im Selbstzweck ihrer mannigfaltigen Möglichkeiten suhlt, sondern das Lied an sich in den Mittelpunkt stellt. Was auch, um Namedropping mal nicht zu vermeiden, die klare Produktion von Olaf Opal tut: den Kern der Komposition freizulegen, nichts zuzukleistern und aufzublasen.

Kurz: ich würd denen sagen, wenn ich sie scheisse fände – lässt sich aber nicht machen.

Tourdates:
23.10. Bremen – Kito
25.10. Lübeck – Blauer Engel
26.10. Zwickau – St. Barbara
28.10. Lüneburg – Asta-Wohnzimmer
29.10. Flensburg – Volxbad
03.11. Köln – Stereo Wonderland
04.11. Wuppertal – Hutmacher
05.11. Dortmund – Rekorder
08.11. Mainz – Schon Schön
10.11. Landau – Das Haus
11.11. Einbeck – Backpackers Inn
12.11. Magdeburg – Wasserturm
02.12. Hamburg – Birdland


Helge:
Mauern aus Papier
20.10.2016
Chateau Lala / Broken Silence
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