Kaffkönig – Das große Kotzen: Auf dem Land gärt die Wut…
laut und mahnend sind viele Bands in Deutschland. Doch nur wenige schlagen mehr Brücken zwischen Schmerz und Verlust, Aufbäumen und Hoffnung, Härte und Gefühl sichtbarer, spürbarer und einfühlsamer als Kaffkönig.
Gezeugt wurde das Duo um den Einen an Gitarre und Mikrofon und den Anderen am Schlagzeug im lauwarmen Schmelztiegel ländlicher Chuzpe und gutbürgerlicher Systemwut, die man in der Luft ihrer beschaulichen Heimat fast schon schmecken kann.
Genau von dort kommen sie nämlich. Dort, wo es bedeutet kämpfen zu müssen, wenn man anders sein möchte. Wo das „wahre Ich“ oftmals zwischen Eichenholz-Theke, Nachbarschaftsdramen und pünktlichem Einschalten zum sonntäglichen Tatort fast schon leblos dahinsiecht.
Du siehst also: Kaffkönig kennen das und dich und zeigen diesem Gefühl mit Indie‘esken Punk-Hymnen und tief schürfenden, jedoch nie floskelhaften, Texten die geballte Faust. Lediglich bewaffnet mit einer sägenden Gitarre, einnehmenden Schlagzeug-Motiven und einer Stimme, die Stimme für Gleichfühlende sein möchte.
„Bitte erheben sie ihre Gläser. Wir trinken heute Abend auf den Täter. Bevor das große Kotzen
beginnt…“
Gepresst hat das Duo – das auch fernab von Studio und Bühne fast jede freie Minute miteinander verbringt – seinen Zorn, dieses erste richtige Aufbäumen, auf ihr erstes Album „Das große Kotzen“, das am 6. Oktober 2017 erscheint. Auf ihrem Debüt widmen der Eine und der Andere ihre Abneigung und Zerrissenheit zehn zahnschwitzende Lieder. Entstanden ist so ein Werk, das packen möchte und schreien: „Ihr Trottel macht das besser mal alleine!“
Bereits 2014 hat sich das Duo losgerissen… Los, von fingierter Gutbürgerlichkeit, dem Zelebrieren der eigenen, beschränkten Sicht und Samstag-Abenden auf dem verwucherten Tankstellen-Parkplatz. Eine Zeit, welche diese Band gebraucht hat, um an und mit sich selbst zu reifen.
Mit „Das große Kotzen“ heben Kaffkönig nun jedoch endgültig die Mittelfinger und singen von Fehlern und Neuanfängen, von Erkenntnis und Veränderung, von dem, was Menschen mit Mitte Zwanzig eben so bewegt… Und das ist nicht immer nur das Glück auf dem schaumigen Boden unzähliger geleerter Gläser zu suchen.
„Ein Gigant von Kopf bis Fuß. Protagonist im Raumanzug. Die dicke Frau hat gesagt du nicht…“
So sehr dieses erste Album auch eine Herzensangelegenheit für diese noch junge Band ist: ihr wahres Potential, ihre alles in sich verzehrende Energie, entfalten Kaffkönig auf der Bühne: „Wir sind zwei, die Asphalt schmecken müssen, um frei zu sein.“
Wer das Duo bereits in ihrem Element erleben durfte, weiß, was es bedeutet, wenn der kaff‘sche Zweier seine Gäste mit seiner brachialen Spielfreude überfährt. Ja fast schon so, als stünden da nicht nur zwei Mittzwanziger auf der Bühne, die einfach nur das Bedürfnis haben, sich endlich mal ordentlich auszukotzen… Sondern eben zwei Typen, die für diesen Scheiß geboren wurden!
Live kann die Band u.a. im August in München gesehen werden. Weitere Tourdaten sind in Vorbereitung.
03.08. München – Free & Easy Festival
18.08. Weizen – Querbeat
19.08. Büschfeld – U & D
Kaffkönig:
Das große Kotzen
06.10.2017
Starwatch Entertainment / Rough Trade
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