The Bobby Hebb Story – „Sunny“ feiert 50-jähriges Jubiläum! Duett-Single mit Astrid North!

Das ist: Radio vom 9. Juni 2016
The Bobby Hebb Story –  „Sunny“ feiert 50-jähriges Jubiläum! Duett-Single mit Astrid North!

Im Jahr 2000 lebte Bobby Hebb in Ann Arbor, Michigan, wo ihn Rüdiger Ladwig aufstöberte. In der Folge arbeiteten die beiden gemeinsam an zwei One-Song-Compilations mit verschiedensten Versionen von ”Sunny” (die auf Ladwigs Label Trocadero erschienen), mehreren Konzerttourneen und einem neuen Studioalbum.
Mit seinem dritten und letzten Studioalbum „That’s All I Wanna Know“, bewies Bobby Hebb 2005, dass sein unverkennbarer Sound so frisch und relevant war wie eh und je. Und hier sang er erstmalig „Sunny“ im Duett, zusammen mit Astrid North, der Ex-Sängerin der deutschen Band Cultured Pearls.

Bobby Hebb verstarb am 3. August 2010 in seiner Heimatstadt Nashville.
Die vorliegende Single wurde sorgsam von Chris von Rautenkranz im Soundgarden, Studio Hamburg, neu abgemischt & gemastert.

Aus Anlass des 50. Jubiläums von „Sunny“ veröffentlicht Trocadero neben dem sorgsam remasterten Originalalbum eine limitierte 7“-Vinylsingle, das neu abgemischte und remasterte 3. und letzte Studio-Album „That´s All I Wanna Know“ von 2005 als LP, CD und DL wieder. Darüber hinaus erscheint ebenfalls als 180 gr. Deluxe-LP + Booklet und Digipak-CD eine One-Song-Compilation von „Sunny“, u.a. mit den Versionen von James Brown, Dusty Springfield, Robert Mitchum, Shirley Bassey, The Head Shop, Wilson Pickett, Ella Fitzgerald, Trini Lopez, Booker T. & The MG´s. Und natürlich vorneweg Bobby Hebbs Original.

Kein Soulsänger der 1960er-Jahre konnte mit einer solchen Bandbreite an Einflüssen aufwarten, wie Bobby Hebb es tat. In seiner Heimatstadt Nashville in den 1940er und 1950er Jahren hauptsächlich mit Country und R&B aufgewachsen, fand Hebb zu Beginn des Jahres 1961 ein neues Zuhause in der hippen New Yorker Jazzszene, wo er die Bekanntschaft der R&B-Veteranen King Curtis, Bernard Purdie und Jimmy Castor machte. Bobby bekam ein Engagement im angesagten Nachtlokal Blue Morocco, wo er über ein Jahr lang auftrat. Und wenn er gerade mal nicht in einem Jazz-Club namens Freddie abhing, wo er Thelonious Monk und Stanley Turrentine kennenlernte, machte Hebb auf den Bühnen des Big Apple erste Gehversuche als Solo-Act.

1966 hatte er mit dem selbstgeschriebenen ”Sunny” seinen größten Erfolg. Hebbs Song wurde ein Welthit, avancierte zum Popklassiker und Evergreen und zum meist gecoverten Song des 20. Jahrhunderts. Es soll über 2000 (!) veröffentlichte Versionen von „Sunny“ geben.
Obwohl er eigentlich von Philadelphia aus arbeitete, hielt Produzent Jerry Ross die Sessions für Philipps in den New Yorker Bell Sound Studios ab und heuerte dafür einige der besten Studiomusiker an, darunter die Gitarristen Vinnie Bell und Eric Gale. ”Für den Background-Gesang engagierte ich Nickolas Ashford, Valerie Simpson und Melba Moore”, erzählte Ross. Als Arrangeur heuerte er Joe Renzetti an, einen früheren Sessiongitarristen aus Philadelphia.
Von den Songs, die am 21. Februar 1966 im Bell Sound New York eingespielt wurden, war ”Sunny” überraschenderweise erst zuletzt an der Reihe und sollte eigentlich gar nicht aufgenommen werden. Es war aber Studiozeit übrig.

Im November 1963, einen Tag nach der Ermordung John F. Kennedys, wurde Hebbs Bruder Harold vor einem Nachtclub in Nashville erstochen. Doch anders als die Legende besagt, waren diese Tragödien für die Entstehung von ”Sunny” wohl nicht, oder zumindest nicht alleine, das ausschlaggebende Moment. Wie der Kampf um die in der Zeit blühende Bürgerrechtsbewegung und diverse private Rückschläge, waren vermutlich aber auch diese Erlebnisse Teil von Hobbys Motivation. In einem Interview sagte Hebb, die wesentliche Inspiration sei ein violett leuchtender Sonnenaufgang nach einer langen Nacht in New York gewesen.
”Sunny” erschien im Frühjahr 1966, erreichte die Spitze der Pop-Charts des Cash Box Magazins, wurde mit Gold ausgezeichnet und eroberte in der Folge Platz #2 der Pop- und Platz #3 der R&B-Charts des Billboard-Magazins. Mit einem Schlag war Bobby ein sehr gefragter Mann, trat in TV-Shows auf und spielte im August 1966 als Co-Headliner auf der letzten US-Stadiontournee der Beatles.


Bobby Hebb:
Sunny (feat. Astrid North)
10.06.16
Trocadero / Indigo